Der „Sil-batta“ ist eine traditionelle Reibstein-Mühle, wie sie heute noch in vielen, vor allem ländlichen Haushalten Verwendung findet.
„Sil“ ist die flache Steinplatte und „batta“ der zylinderförmige Mahlstein.
19
Feb
Der „Sil-batta“ ist eine traditionelle Reibstein-Mühle, wie sie heute noch in vielen, vor allem ländlichen Haushalten Verwendung findet.
„Sil“ ist die flache Steinplatte und „batta“ der zylinderförmige Mahlstein.
Verwendet wird dieser Mahlstein zum Mahlen von Gewürzen und auch zur Herstellung der berühmten indischen Chutneys. Dabei werden erst einmal alle Zutaten grob kleingeschnitten und zusammen auf die Steinplatte gelegt.
Nun wird der Mahlstein in kurzen wiegenden Bewegungen über die Steinplatte bewegt. Je nach gewünschtem Ergebnis wird das Gewicht des Mahlsteines durch leichtes Anheben etwas zurückgehalten und der Stein leicht oder auch mit viel Druck über die Grundplatte geschoben.
Die richtige Handhabung braucht allerdings anfänglich etwas Übung. Aber Übung macht ja bekanntlich den Meister! Und einem solchen Meister wollen wir nun mal etwas “auf die Finger” schauen!
Das Geheimnis eines guten Mahlsteines sind die vielen Einkerbungen auf der Steinplatte. Sind sie zu flach, greift der Mahlstein nicht richtig, sind sie allerdings zu tief so bleibt ein großer Anteil der Gewürze in den Einkerbungen liegen sodass sie vom Mahlstein nicht richtig erfasst und gründlich gemahlen werden können. So ist also auch bei der Anschaffung eines solchen Steines ein gewisser „Kennerblick“ erforderlich.
Eine alte Handwerkskunst, ist die Herstellung dieser Steine. Der Steinmetz greift zu Hammer und Meißel und bearbeitet die Steinplatten in mühevoller Handarbeit.
Zuerst wird die äußere Form der Steinplatte vollendet. Oben abgerundet, dreieckig oder auch leicht zwiebelförmig gibt es die verschiedensten Designs. Diese oberen Randbereiche werden dann mit kunstvollen Mustern verziert und anschließend, über den restlichen Stein verteilt, die kleinen Einkerbungen eingeschlagen. Um die Muster während der Bearbeitung leichter zu erkennen, wird der Stein zuerst mit einer Farbe bestrichen, die dann vor Gebrauch wieder abgewaschen wird. Auch die zylinderförmigen „batta“ werden von Hand aus kleinen Steinquadern gemeißelt.
Einmal fertiggestellt stehen die Mahlsteine schön arrangiert zum Verkauf und warten darauf „in gute Hände“ zu gelangen.